Zeichen für ein Europa des Friedens und der Menschenrechte
Die tschechische Bürgerinitiative "Meeting Brno", Organisatorin des Brünner Versöhnungsmarsches, wurde mit dem Menschenrechtspreis der Sudetendeutschen ausgezeichnet.
Die Preisverleihung fand am Pfingstsamstag, 7. Juni 2025, im Rahmen des 75. Sudetendeutschen Tages in Regensburg statt.
Die tschechische Bürgerinitiative "Meeting Brno" war aus einem Kreis junger tschechischer Intellektueller hervorgegangen. Diese hatten bereits vor Jahrzehnten begonnen, sich kritisch mit der Vertreibung der Deutschen aus der mährischen Hauptstadt Brünn auseinanderzusetzen – insbesondere mit dem berüchtigten Brünner Todesmarsch vom 31. Mai 1945. Damals waren die Brünner Deutschen unter unmenschlichen Umständen zur österreichischen Grenze getrieben worden, was viele von ihnen nicht überlebten.
Seit 2015 führt "Meeting Brno" mit vielen hundert Teilnehmern aus der Tschechischen Republik, Deutschland und Österreich, darunter in den ersten Jahren auch Zeitzeugen, jährlich einen Marsch in die Gegenrichtung zurück nach Brünn durch, um gegen jede Vertreibung und für die Völkerverständigung zu demonstrieren.
Der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, würdigt die Bürgerinitiative: "Das Wirken unserer tschechischen Freunde ist einzigartig, und sie setzen damit in einer Zeit, in der Nationalismus, Krieg und Vertreibung wieder vielfach um sich greifen, immer wieder ein Zeichen für ein Europa des Friedens und der Menschenrechte".
Der Sudetendeutsche Menschenrechtspreis wird in unregelmäßigen Abständen an Personen und Institutionen verliehen, die sich in besonderem Maße für die Durchsetzung der weltweit gültigen Menschenrechte einsetzen.